Geschichte Näscht Schlosswil


Im Nest befanden sich ursprünglich drei Heimwesen (Lehmann, Bürki, Keller), wovon heute nur noch dasjenige der Familie Keller bäuerlich genutzt wird. Das Keller-Heimet gehörte ursprünglich zum Beutler-Heimet am Gwattberg. Eine Schwester von Gottfried Keller-Keller hatte den Hof mit Ihrem Mann bewirtschaftet; leider verstarb dieser in jungen Jahren. Da keine Nachkommen den Hof übernehmen konnten, drängte sie ihren Bruder, Gottfried Keller-Keller, den Hof zu führen. Als Meisterknecht hatte er allerdings eine sehr gute Stellung inne. Unter der Bedingung, dass er das Vorkaufsrecht erhalte, würde er einwilligen. 1915 übernahm er den Hof. In dieser schwierigen Zeit war auch bei Kellers das Turbenstechen eine wichtige Einnahmequelle. Sie besitzen Land im Moos. Dort, wo heute die T10-Verbindungsstrasse entlangführt, haben Kellers direkt vor ihrem Haus Turbe gestochen. Wer einen Bezugsschein vorweisen konnte, erhielt Turbe. 1955 kauften Alfred und Rosette Keller-Lehmann den Hof und gaben ihn 1993 an Ihren Sohn Matthias Keller weiter, der ihn heute noch führt.

  

Gegenüber dem Keller-Heimet stand der Landwirtschaftsbetrieb der Gebrüder Hans und Fritz Bürki. Mangels Nachkommen und aus gesundheitlichen Gründen gaben sie den Landwirtschaftsbetrieb 1972 auf und boten der Gemeinde das Land zum Kauf an. Sie erhielten dagegen ein lebenslängliches Wohnrecht. Für die Gemeinde war der Kauf der Liegenschaft Bürki Anfang der 70er-Jahre ein Glücksfall; hatte man doch seitens der Behörden seit längerem einen Landkauf mit Umzonung für den Zuzug von neuen Bürgern, aus finanziellen Überlegungen, bereits seit längerem diskutiert. Mit Landanteilen der Familie Keller und Fritz Lehmann konnte ein schönes Stück Land eingezont und bebaut werden. Später, Anfang der 90er-Jahre, verstarb der zweite der Gebrüder Bürki, Hans Bürki, im Altersheim in Grosshöchstetten. Damit war das Wohnrecht erloschen, und die Gemeinde verkaufte das Bauernhaus, das Stöckli und das restliche Land und liess es überbauen.